Die EU-Informations- und Inspektionskampagne "Pack's leichter an"

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Arbeitsinspektion

"Pack´s leichter an" . Unter diesem Motto steht nicht nur die Europäische Woche 2007. Parallel dazu wird europaweit eine Informations- und Inspektionskampagne der Arbeitsinspektionen zur manuellen Lasthandhabung im Gesundheits- und Transport­we­sen durchgeführt. Sie wurde in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission ausgearbeitet und wird in allen 27 Mitgliedstaaten durchgeführt.

Mit dieser Kampagne soll die Prävention von Erkrankungen durch manuelle Lasthand­ha­bung in der EU einheitlicher gestaltet werden. Neben möglichst einheitlicher Ermittlung, Bewertung und Beurteilung der manuellen Lasthandhabung sollen die aus dieser Belas­tung resultierenden betrieblichen, sozialen und wirtschaftlichen Konsequenzen aufgezeigt werden.

Ziele der Kampagne

  • Optimierung der Einhaltung der Vorschriften zur manuellen Lasthandhabung mit dem Ziel der Reduzierung von Muskel-Skelett-Erkrankungen
  • Erprobung einheitlicher Informations- und Inspektionskampagnen der nationalen Arbeit­s­inspektorate
  • Vereinheitlichung der Vorschriften zur manuellen Lasthandhabung in Europa
  • Kooperation mit der Europäischen Woche 2007 zum Thema Muskel- und Skeletter­kran­kungen.

Umsetzung dieser Ziele durch

  • Informations- und Inspektionskampagnen
  • Bewusstseinsbildung bei den Betroffenen und den Verantwortlichen,
    einheitliche Gefahrenermittlung, Bewertung und Beurteilung
  • Schulungen für Arbeitsinspektor/innen und Beratung von Arbeitgeber/innen, verbes­serte Information und Unterweisung für Arbeitnehmer/innen
  • Vermeiden von manueller Lasthandhabung, wo nicht möglich, minimieren der Belastung an den Ar­beitsplätzen.

Muskel- und Skeletterkrankungen stehen an erster Stelle bei arbeitsbedingten Gesund­heitsproblemen europäischer Arbeitnehmer/innen. Bei der im Jahr 2000 durchgeführten dritten Europäischen Studie über Arbeitsbedingungen in 15 EU-Mitgliedsländern klagten 33 % der Betroffenen über Rückenschmerzen.

In Österreich stehen die Muskel- und Skeletterkrankungen 2005 an zweiter Stelle hinter den Krankheiten der oberen Luftwege, das sind ca. 14 % aller Krankenstandsfälle und an erster Stelle mit ca. 21 % aller Krankenstandstage, das sind: rund 421 Tausend Krankenstandsfälle mit rund 7,3 Millionen Krankenstandstagen. (Quelle: Handbuch der österreichischen Sozialversicherung, 2006).

Muskel- und Skeletterkrankungen können neben manueller Lasthandhabung auch durch ungünstige, statische oder extreme Körperhaltungen bzw. -belastungen verursacht wer­den.

Bevorzugte Branchen der Kampagne sind das Gesundheitswesen (Krankenanstalten, Pflegeheime) und das Transportwesen (Flughäfen, Häfen). In bestimmten Arbeitsberei­chen dieser Branchen treten Muskel- und Skeletterkrankungen im Zusammenhang mit manueller Lasthandhabung in relativ hohem Maße auf.

Die Gefahren werden mittels Stufenmodell ermittelt, bewertet und beurteilt:

  • Stufe 1 - Datensammlung und Gefahrenerkennung, z.B. mittels Checklisten
  • Stufe 2 - Bewertung und Beurteilung von Gefahren mit Modellen, deren Anwendung nur einen vergleichsweise geringen Zeitaufwand erfordert, z.B. Leitmerkmalmethoden der Bundesanstalt für Arbeits­schutz und Arbeitsmedizin
  • Stufe 3 - Spezifische Beurteilungen, wo erforderlich.

Weitere Informationen finde sie hier: http://www.handlingloads.eu/de/4.htm