Der „Sitzarbeitsplatz“ im Büro – Quelle von Muskel und Skeletterkrankungen?

Autor



Ao. Univ. Prof. Dipl.-Ing.
Dr. Walter Hackl-Gruber
Institut für Managementwissenschaften der TU Wien
hacklgr@imw.tuwien.ac.at

Lange andauerndes Sitzen ist gesundheitsschädigend. Unbestrittene Folge dieser Beanspruchung sind Muskelverspannungen, Bandscheibenschäden und eine erheb­liche Minderung von Leistungs­vermögen und Wohlbefinden. Ein erheblicher Anteil an Fehlzeiten und Frühpensionierungen hat darin ihren Ursprung. Es ist an der Zeit, sich von punktuellen Gestaltungsansätzen des Arbeitsplatzes um Sitzen erträglicher zu machen zu verabschieden und einen radikalen Weg zu mehr Bewegung im Arbeits­bereich einzuschlagen.

Heute unbestritten ist das enorme und immer noch wachsende Problem der Beschwerden und Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates. Fragt man im Arbeitsbereich nach den Verursachern, so kommt sehr schnell die Antwort körperliche Schwerarbeit, Heben und Tragen schwerer Lasten. Ist diese Antwort wirklich schlüssig?

Tatsache ist auch, dass der Anteil körperlicher Schwerarbeit stark rückläufig ist. Es wurden außerdem in den letzten Jahren Untersuchungen durchgeführt und spezifi­sche Methoden entwickelt um die Beanspruchung insbesondere des Stützapparates zu quantifizieren und aufgrund dieser Ergebnisse umfassende Kampagnen zum „richtigen Heben und Tragen“ durchgeführt. Ist zufolge dieser Bestrebungen die Zahl der Heilbehandlungen, oder gar die Anzahl der Invaliditätspensionen aus diesem Titel merkbar rückläufig? Man kann nachprüfen und wird kaum wesentliche Verände­rungen zum Positiven feststellen können.

Meine begründbare Vermutung ist, dass der Grund dafür in einem ganz anderen Arbeitsbereich zu suchen ist. Aufgrund des Titels dieses Beitrages ist dies nicht schwer zu erraten; es ist der Sitzarbeitsplatz im Büro- und Verwaltungsbereich und generell im Dienstleistungssektor, aber auch zunehmend in der Produktion.

Um den „Sitzarbeitsplatz“ und seine Bedeutung näher zu verstehen, soll ein kurzer historischer Rückblick hilfreich sein.

Historische Entwicklung

Der sitzende Mensch ist in unserem Kulturkreis nicht wegzudenken und sitzen in diesem Kontext mit dem Stuhl und dessen Entwicklung verbunden, ja ohne diesen nicht denkbar. „Dabei darf nicht vergessen werden, dass sich der größte Teil der Menschheit in Ruhe immer noch so verhält wie es in den Industrieländern nur die Kinder tun: kniend, hockend, kauernd oder liegend.“ [ 1 ]

Die Wurzeln des Stuhls sind wahrscheinlich im Thron der Herrschenden zu finden die, als Ausdruck ihrer Macht, nicht auf gleicher Ebene wie die Übrigen auf dem Boden sitzen wollten. Der Stuhl als Machtsymbol ist sprachlich etwa im „Kaiserstuhl“, „Lehrstuhl“ oder „heiligen Stuhl“ manifestiert. Keineswegs war dieses Sitzen als Dauerposition gedacht, sondern wurde gezielt als Machtdemonstration eingesetzt. In der Christlichen Tradition war das Sitzen den Kirchenältesten und Bischöfen später den Priestern vorbehalten, während die Gemeinde steht oder kniet. Im 10. Jahrhun­dert wird das Chorgestühl eingeführt, welches eine klappbare Sitzfläche aufweist und damit drei ausgezeichnete Körperpositionen ermöglicht, nämlich sitzen, stehen und knien. Dies diente wahrscheinlich nicht dazu um eine Entlastung des Stützappa­rates zu erzielen; die einzelnen Körperpositionen hatten eine klare, sakrale Bedeutung. Man könnte trotzdem dies als ersten Ansatz sehen, alternative Positionen zum Sitzen einzunehmen.

Die Reformation bringt eine grundlegende Haltungsänderung. Die Bürger wollen von nun an selbst sitzen. Die leeren Kirchenräume werden mit Bänken für die Gemeinde ausgestattet, allerdings zuerst nur die protestantischen Kirchen, die katholischen folgen erst ca. 100 Jahre später“ [ 1 ]

Die nächste Entwicklung wird vom Bürgertum, das immer reicher wird, geprägt und dieser wirtschaftliche Erfolg bringt insbesondere Händlern und Kaufleuten Macht und Einfluss. Rechnen und Verwalten wird immer wichtiger und damit entwickeln sich die „Sitzberufe“. Langsam aber stetig entwickelt sich das Sitzen zu einer Haltung für alle Gesellschaftsschichten. „Diese ca. 400 Jahre dauernde Entwicklung findet ihren Abschluss vielleicht in der allgemeinen Pflicht des Sitzens in der Schule.“ [ 1 ]

Sitzen in der Schule

Neben der Vermittlung von Wissen, sind das Sitzen auf Stühlen und das Schreiben auf Tischen zwei wesentliche Fertigkeiten welche die Schule prägen. Die Verpflich­tung zum ruhigen Sitzen und zum Schweigen sind die wirksamsten Disziplinierungs­maßnahmen dieser Institution. Die Sitzgesellschaft hat hier ihren Ausgangspunkt.

Sitzen in der Arbeitswelt

Die Entwicklungen der Industrialisierung und insbesondere der Automation bringt einen völligen Wandel der Arbeitsbedingungen mit sich. Körperliche Schwer- und Schwerstarbeit gehen deutlich zurück, geistige und insbesondere bewegungsarme Tätigkeiten nehmen ständig zu und werden immer bedeutender. Damit verbunden ist eine enorme Zunahme der Zahl der „Sitzarbeitsplätze“ nicht nur im Bereich von Ver­waltung und Dienstleistung, sondern auch in der Produktion, wie etwa die Zunahme an Kontroll- und Überwachungstätigkeiten zeigt. Verschärft wird dieser Trend durch die Innovationen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien. Die umfassende Verfügbarkeit von Information durch den PC am Büroarbeitsplatz macht es kaum mehr erforderlich, sich von seinem Arbeitsplatz zu erheben oder gar diesen zu verlassen. „Der Trend zu immer mehr Bildschirmarbeitsplätzen hat seinen Höhe­punkt noch nicht erreicht. Experten sprechen im Zusammenhang von Computer und Internet von einer ‚zweiten industriellen Revolution’, die noch mehr Sitzarbeitsplätze hervorbringen wird.“ [ 1 ] So wird Sitzen zur „Dauerhaltung“. Sitzen hat das Image von Ruhehaltung und wird, im Gegensatz zu körperlicher Arbeit mit seinen drohenden Berufskrankheiten und möglicher Unfallsgefahr, schlechthin als leichte, ungefährliche Tätigkeit angesehen. Die Vermutung liegt jedoch nahe, dass in dieser Entwicklung ein erhebliches Potential an Gefährdung hinsichtlich Schädigungen des Stütz- und Bewegungsapparates zu suchen ist.

Alternatives Sitzen und Stehen im Büro

Die aufgezeigte Entwicklung wirft nun eine Reihe von Fragen auf, für die sicher in diesem Rahmen keine erschöpfenden Antworten zu erwarten sind. Möglich ist es jedoch diese zu diskutieren und manche herkömmliche Antwort und Lösung auf Ihre Wirksamkeit zu untersuchen.

  • Ist Stehen bei der Büroarbeit eine Alternative zum Sitzen?
  • Hat das „Dynamische Sitzprinzip“ versagt?
  • Hat die Ergonomie schon alle Gestaltungsmöglichkeiten für den Büroarbeitsplatz ausgeschöpft?
  • Wird Büroarbeit auch künftig durch das Sitzen dominiert?

Sitzen am Büroarbeitsplatz:

Setzt man sich aus ergonomischer Sicht mit Büroarbeit auseinander, so sollte gleich zu Beginn festgehalten werden, dass der „Sitzarbeitsplatz“ keineswegs so unpro­ble­matisch ist wie allgemein angenommen wird und wirklich befriedigende Gestal­tungslösungen sind kaum in Sicht. In einer ganzen Reihe von For­schungsergebnis­sen wird nachgewiesen, dass „Arbeiten im Sitzen“, insbesondere wenn dieses den Großteil des Arbeitstages der Fall ist, über ein Arbeitsleben gese­hen, den Einzelnen erhebliche Probleme bereiten kann. Ein deutliches Zeichen dafür sind die Beschwer­den am Stütz- und Bewegungsapparat, welche man bei Angestellten wesentlich häu­figer findet als bei Arbeitern. Einschlägige Heilbehand­lungen sind beinahe explosi­onsartig im Ansteigen; die Orthopäden sind überlaufen! Weiters geht eine erhebliche Zahl der heute anfallenden Krankenstände auf Pro­bleme mit dem Stütz- und Bewe­gungsapparat zurück. Auch zunehmend werden Invaliditätspensionen dadurch häufig begründet.

Dieses Sitzproblem ist jedoch nicht ganz einfach in den Griff zu bekommen. So wird etwa von bedeutenden Ergonomen festgestellt, dass Sitzen die ungesündeste Ruhe­haltung überhaupt sei, da der menschliche Körper entwicklungsgeschichtlich für das Gehen, für kraftvolle dynamisch Bewegung und gelegentliches Ausruhen in unter­schiedlichen Körperhaltungen geschaffen ist. Von denselben Personen wird jedoch gleich weiter ausgeführt, dass Sitzen die einzige Möglichkeit darstellt, den menschli­chen Körper für ortsfestes Arbeiten in geeigneter Weise zu unterstützen. Dieser Ge­gensatz stellt nun für die ergonomische Arbeitsplatzgestaltung und insbesondere die Entwicklung eines geeigneten Arbeitsstuhls eine erhebliche Herausforderung dar, bedeutet aber auch, dass der Arbeitende, im Bewusstsein dieses Umstandes, seine Verhaltensweisen daran orientieren und die angebotenen Möglichkeiten nutzen muss. Die wesentliche Frage ist nun, ob die angebotenen Möglichkeiten und die herrschenden Bedingungen dafür ausreichen!

Der Schalensitz und das dynamische Sitzprinzip

Ein erster Schritt war die Entwicklung des Schalensitzes (Abb. 1), der den Oberkör­per in seiner ganzen Länge stützen sollte, um die Wirbelsäule in seiner „natürlichen Krümmung“ zu halten und die Rückenmuskulatur von jeder statischen Haltearbeit möglichst zu entlasten. Dies führte zu einer weitgehenden Einschränkung der Beweglichkeit im Becken, was wiederum negative Beanspruchungsfolgen, insbeson­dere für die Bandscheiben, nach sich zog.


 

Abb. 1: Schalensitzprofil [ 2 ]

Um dem wiederum abzuhelfen wurde das „Dynamische Sitzen“ (Abb.2) propagiert und die entsprechen­den Bürostühle entwickelt um dies auch zu ermöglichen. Damit wurde der „Bewe­gung im Sitzen“, also einem kontinuierlichen Wechsel zwi­schen vorderer, mittlerer und hinterer Sitzposition und allen Zwischenlagen sowie der Anre­gung diese auch einzunehmen und zu verändern ein besonderer Stellenwert zuer­kannt. Dies insbe­sondere auch deshalb, da Bewegung ein geeignetes Mittel ist, um Muskelverspannungen entgegenzuwirken, zu fördern. Zwangshaltun­gen zu ver­ringern und die Versorgung der Bandscheiben mit Körperflüssigkeit.


Abb. 2: Hintere, mittlere und vordere Sitzhaltung [ 3 ]

Entscheidend für die Rea­lisierung des dynamischen Sitzprinzips ist eine „Permanentkontaktlehne“, d.h., eine Rücken­lehne welche der Oberkörperbewegung über Federdruck nachgeführt wird und in jeder Oberkörperposition eine adäquate Abstüt­zung im Lendenwirbelbereich garan­tiert. Dafür ist es notwendig, den Abstützpunkt der Rückenlehne (Lenden­bau­sch­wölbung) in der Höhe zu verstellen, um diesen der jeweiligen Kör­pergröße anzu­passen und die Neigungsmechanik in ihrer Kinematik auf die Oberkörperbewegung abzustimmen, sowie die Federkraft auf das Körperge­wicht ein­zustellen.

Trotz aller Anstrengungen der Ergonomie verhältnispräventive Lösungen zu finden, welche die Sitzproblematik entschärfen, sei es indem Stühle mit geformten Sitzflä­chen und Rückenlehnen entwickelt wurden um die Wirbelsäule in Ihrer Lordose und Kyphose zu stützen und damit Bandscheiben und Muskulatur zu entlasten, ist es nicht gelungen befriedigende Verhältnisse für das lange, andauernde Sitzen zu schaffen und Zwangshaltungen zu verhindern. Sitzen ist also ungesund! Es drängt sich die Frage auf, ob etwa Stehen eine adäquate Alternative zum Sitzen darstellt?

Stehen am Arbeitsplatz

Der erforderliche Kraftaufwand für das reine Stehen ist meist unter dem kritischen Wert von 15% der Maximalkraft. Werden jedoch Zwangshaltungen eingenommen und dies ist bei länger andauerndem Stehen an einem Ort nicht zu vermeiden, so wird dieser Wert oft drastisch überschritten.

Neben der statischen Muskelarbeit sind weitere, negative Beanspruchungswirkungen festzustellen:

  • erhöhter hydrostatischer Druck des Blutes in den Beinvenen
  • allmähliche Stauung der Gewebeflüssigkeit in den unteren Extremitäten

Langandauerndes Stehen bewirkt nicht nur rasche Ermüdung eben aufgrund stati­scher Muskelarbeit, sondern auch Beschwerden wegen der ungünstigen Bedingun­gen des venösen Blutrückflusses.

Stehberufe führen zu einer gehäuften Anfälligkeit für

  • Erweiterung der Beinvenen (Varizen)
  • Quellungen der Gewebe in Füßen und Unterschenkel (Knöchel-Ödeme)
  • Entzündungen der Beinvenen mit Bildung von Blutgerinnseln (Thrombo­sen)
  • Geschwüre der aufgequollenen Haut bei Ödemen

Damit kann eindeutig festgestellt werden, dass Stehen keine alternative zum Sitzen darstellt. Das einzige Mittel um Abhilfe zu schaffen ist die Bewegung.

Sitzen, Stehen, sich bewegen im Büro

Immer häufiger werden etwa Zusatzeinrichtungen am Arbeitsplatz und Bespre­chungstische ange­boten die für die „Stehhöhe“ ausgelegt sind um die Arbeitshaltung variieren zu kön­nen und Abwechslung zu schaffen (Abb. 3). Neben dem Vorteil für die Bean­spruchung des Stütz- und Bewegungsapparates verspricht man sich davon auch eine Aktivierung des Mitarbeiters und damit eine Förderung von Kreativität und Lei­stungsbereitschaft. Entscheidend dabei ist, dass zwischen dem Arbeiten im Ste­hen und Sitzen häufig gewechselt wird. Wie schon ausgeführt, ist Stehen keine Alternative zum Sitzen. Jedes längere Ausharren in einer bestimmten Arbeitshaltung führt zu Zwangshaltungen, bei welchen insbesondere die Bandscheiben über längere Zeit außermittig belastet werden, was zu degenerativen Veränderungen derselben führt. Außerdem fördert ein häufiger Druckwechsel auf die Bandscheiben deren Ver­sorgung mit Gewebeflüssig­keit, welche für die Ernährung und damit den Erhalt der Elastizität derselben unver­zichtbar ist.


 

Abb. 3: Sitzen und Stehen am Arbeitsplatz [ 3 ]

Grundsätzlich sollte ein häufiger Wechsel zwischen Stehen und Sitzen erfolgen, da sowohl zu lange Steh- als auch Sitzphasen möglichst vermieden werden sollen. Um dies zu erreichen sind mobile oder am Arbeitsplatz integrierte, in der Höhe verstell­bare (95 bis 125 cm) Stehpulte geeignet. Eine ausreichend große, neigbare (bis 15 Grad) Pultfläche, auf der ein Telefonschwenkarm montiert ist, för­dert den Wechsel zwischen Sitzen und Stehen. Auch in „Stehhöhe“ ausgelegte Besprechungstische und Tische in Aufenthaltsräumen, fördern den Wechsel und die Bewegung und können so posi­tive Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Mitar­beiterInnen haben.

Eine weitere Möglichkeit um am Arbeitsplatz zwischen Sitzen und Stehen zu wech­seln ist ein elektrisch oder hydraulisch höhenverstellbarer Bürotisch. Diese Tischkon­struktionen sind aufwendig und mit erheblichen Investitionskosten verbunden. Man findet sie daher eher selten und wenn, dann besonders an CAD-Arbeitsplätzen, an denen die Tätigkeit eine hohe Zuwendung zum Terminal erfordert.

Kassen- und Montagearbeitsplätze

Diese Arbeitsplätze stellen eine besondere Herausforderung für eine ergonomische Gestaltung dar. Im Gegensatz zum Büroarbeitsplatz, an dem die mit Rollen ausges­tatteten Stühle eine gewisse Beweglichkeit auch während des Sitzens ermöglichen – vorausgesetzt der Beinraum ist nicht durch zwei unter der Tischfläche positionierten Unterschränke und/oder einem PC eingeschränkt -, ist die Fixierung an einen bestimmten Ort hier wesentlich restriktiver. Die Tätigkeit wird meist im Sitzen ausge­führt, ohne Möglichkeit diese auch im Stehen zu verrichten. Besonders an Montage­plätzen der Elektro- und Elektronikindustrie, insbesondere wenn diese entlang von Fließbändern angeordnet sind, nimmt dies meist drastische Formen an. Die Verweil­dauer der Beschäftigten - meist Frauen - an diesen Arbeitsplätzen, kann mit Jahren angegeben werden. Gründe für das Ausscheiden sind Beschwerden im Stütz- und Bewegungsapparat, in Händen und Gelenken (repetitive, einseitige Beanspruchung) sowie Stress (Zeit- und Leistungsdruck). Für Mitteleuropa verliert dieses Problem jedoch an Stellenwert, da nach und nach diese Produktionen nach Osteuropa und den fernen Osten verlegt werden.

In abgewandelter Form gilt eine ähnliche Problematik auch für Kassen in Selbstbe­dienungsläden. Auch hier ist der Bewegungsraum stark eingeschränkt, die Bean­spruchung einseitig und repetitiv. Im Großteil der Fälle ist es jedoch möglich, bei dieser Tätigkeit zwischen Sitzen und Stehen zu wechseln. Die einzige Möglichkeit Muskelverspannungen und erhebliche Gefährdungen des Stütz und Bewegungsap­parates zu minimieren ist Job-Rotation mit anderen Tätigkeiten einzurichten.

Schlussfolgerung

Resümierend muss festgestellt werden, dass alle verhältnispräventiven Gestal­tungsmaßnahmen und Anstrengungen kaum Wirkung zeigen, wenn nicht als oberste Maxime alle Möglichkeiten genutzt werden um Bewegung zu initiieren und zu fördern. Dies kann aber nur dann gelingen, wenn auch ausreichende Initiativen im Bereich der Verhaltensprävention ergriffen werden um ein Umdenken insbesondere in dem Sinn einzuleiten, dass nicht alles was bequem ist auch vor Schädigungen schützt.

Quellen

  • www1.uni-hamburg.de/forum/torsten/sitzen.html
  • Grandjean, E.: Physiologische Arbeitsgestaltung. 3. erweiterte Auflage, Ott Verlag Thun 1979
  • Hackl-Gruber, W.: Vom Sitzen zum Stehen und sich Bewegen zur Mobilität bei Bildschirmar­beit. In: Friedrich Blaha (Hrsg.): Trends der Bildschirmarbeit, Springer Verlag, Wien 2001